Motion Design: Ein Punkt, der spazieren geht

Alles über Motion Design und Animation

Eine Hand zeichnet an einem altertümlichen Zeichenbrett einen Punkt als Charakter, der spazieren geht

Der Maler Paul Klee sagte einmal: „Eine Linie ist ein Punkt, der spazieren geht.” Bei Motion Design und Animation geht ein Punkt nicht nur spazieren, sondern macht eine große Abenteuerreise. Was mit bewegter Grafik möglich ist, erklären wir in diesem Artikel – und geben einen Überblick über die wichtigsten Anwendungsgebiete, Möglichkeiten und Herausforderungen von animiertem Content.

Motion Design und Animation – was ist der Unterschied?

Animation und Motion Design sind stark verwandt, allerdings nicht dasselbe. In der Familie des Kommunikationsdesigns können Sie sich die beiden als Geschwister vorstellen. Animation hat eher das Ziel, den Zuschauer emotional zu binden, also zu unterhalten und anzuziehen. Die Ursprünge liegen stärker im Bereich der Illustration. Motion Design hingegen kommt aus der Welt des Grafikdesigns. Die Aufgabe des Motion Design ist primär die Vermittlung von Informationen, so wie es im vordigitalen Zeitalter beispielsweise bei Infografiken der Fall war. Es geht im Kern um Wissensvermittlung, wobei Motion Designer auch hier Elemente der Animation verwenden und gutes Motion Design auch emotional anspricht.

Motion Design – was kann Grafik Design in der digitalen Welt?

Die Infografik ist das beste Beispiel, wie Designer traditionelles Grafikdesign in die digitale Welt übertragen. In kurzen Clips erklären wir so komplexe Sachverhalte und Produkte besonders einfach und aufmerksamkeitsstark – alles durch die Möglichkeit, Bewegung darzustellen. Gerade in Zeiten von TikTok, Instagram und Co. zeigt sich der Vorteil: animierte Infografiken sprechen sofort emotional an. Sie binden so die Aufmerksamkeit des Zuschauers. Informationen werden in kurzen Bits vermittelt.

Das Erklärvideo: Wissen in einfach

Wenn wir einen längeren Inhalt transportieren, bietet sich ein Erklärvideo an. Motion Design hat hier die Möglichkeit, nicht sichtbare Prozesse sichtbar zu machen. Beispielsweise zeigen wir so digitale Abläufe, wie die Funktionsweise einer Software, das Zusammenspiel von gesellschaftlichen Akteuren, oder abstrakte Themen.

Die Bandbreite der Darstellungsformen ist hier unglaublich groß. In der Regel bietet sich ein 2D-Stil an, der grafisch oder illustrativ ist. Hier ist der Aufwand der Animation vergleichsweise niedrig und die Möglichkeiten der Darstellung sind fast unbegrenzt.

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2D oder 3D?

In manchen Fällen kann es sinnvoll sein, ein 3D animiertes Video zu nutzen.  Ein Beispiel wäre ein technisches Produkt, dessen Bestandteile, wie bei einer Explosionszeichnung, gezeigt werden sollen. Oder wenn wir eine Funktionsweise präzise zeigen wollen.

Auch bei besonders komplexen Prozessen kann es sinnvoll sein, die dritte Dimension als Erzählraum zu nutzen.

3D-Visualisierungen: der Blick nach innen und in die Zukunft

Die 3D-Visualisierung eignet sich gut, um einen Blick in eine mögliche Zukunft zu werfen. Wir können so Produkte und Objekte visualisieren, die noch nicht existieren – deshalb wird sie gern in der Architektur oder bei Produktpräsentationen eingesetzt. Aber auch Objekte, die nicht mehr existieren, lassen sich so wieder in unsere Gegenwart zurückholen. Beispiele sind historische Objekte und Anlagen.

Die Darstellungsmöglichkeiten sind daher auch hier beinahe unbegrenzt. Durch unterschiedliche Arten des Renderings kann dem Video ein ganz spezifischer Look gegeben werden, der von nüchtern und seriös bis zu verspielt und locker reichen kann.

Die Kontrolle über das gezeigte Objekt und die Möglichkeiten im Umgang mit dem Objekt sind riesig. Ein Objekt kann sich in 3D aufblasen wie ein Ballon und später auf die Größe eines Stecknadelkopfes schrumpfen.

Das reine Animationsvideo: Emotionen ohne Grenzen

Manchmal möchte man schlicht für eine Sache begeistern, ohne einen großen informativen Mehrwert zu generieren. Ein Lebensgefühl oder die Freude an etwas soll vermittelt werden – dann kann es sinnvoll sein, einen reinen Animationsfilm zu machen.

Dabei können gezeichnete Charaktere noch stärker emotionalisieren als gefilmte Personen. Zum Einen, weil der Vorstellungskraft keine Grenzen gesetzt sind. Zum Anderen erlauben Zeichnungen einen größeren Spielraum für die Vorstellungskraft und die Fantasie des Zuschauers. So vermitteln wir in einem animierten Clip beispielsweise das Lebensgefühl, das mit einer Marke verknüpft ist oder das Erleben rund um die Benutzung eines neuen Produkts.

Mixed Reality: die Verschmelzung der Welten

Das Gefühl, dass die reale und digitale Welt verschmelzen, ist ein beständiges Gefühl unserer Gegenwart – spätestens seitdem Smartphones unsere ständigen Begleiter sind. Wir navigieren per Handy zum Termin, den wir online vereinbart haben, eventuell kommen noch weitere Personen per Videochat dazu. In Virtual Reality und Augmented Reality ist diese Verschmelzung beinahe vollständig. Durch Formen der Mixed Reality haben wir die Möglichkeit, digitale Prozesse und deren Einfluss auf unser Leben sehr deutlich zu machen. Welche Vorteile bietet mir eine App und welche Möglichkeiten entstehen dadurch in meiner Lebenswirklichkeit? 

So wie sich Computerspiel-Charaktere durch fremde Welten bewegen, bietet sich hier die Möglichkeit, dass unsere alltägliche Welt in jeder Hinsicht erweitert oder auch gamifiziert wird. Objekte können überlebensgroß in unserer Wirklichkeit auftauchen, fantastische Wesen unsere Umgebung bevölkern und wir können die Helden unserer eigenen Welt werden.

Wie haben wir Mixed Reality bereits eingesetzt?

Für unseren Kunden LVL haben wir die Verschmelzung von realer Welt und Videospielwelt inszeniert. LVL ist ein Veranstaltungsort für verschiedene Arten von Gaming.

Unser Protagonist läuft als Videospielcharakter durch das reale Gebäude. Die reale Welt verschmilzt mit Videospielelementen, wie Münzen, Stamina oder Loot-Boxen. Dabei erlebt unser Held verschiedene Abenteuer und der Zuschauer lernt gleichzeitig das Gebäude und die Möglichkeiten vor Ort kennen.

Wie finde ich das richtige Format?

In kaum einem anderen Designbereich fließen so viele Elemente des Kommunikationsdesigns zusammen wie hier: 

Hinzu kommen noch interaktive Medien, wie Games, VR und AR, in denen Motion-Inhalte wiederum nur einen Teilaspekt darstellen. Außerdem gibt es noch eine Menge neuer Tools, beispielsweise aus dem AI Bereich. 

Kombiniert mit einer wachsenden Zahl an Social-Media-Kanälen mit ganz unterschiedlichen Anforderungen, bedeutet dies, dass die klassischen Grenzen der Formate verschwimmen.

Im Ergebnis ist die Herausforderung also

  1. aus einer Vielzahl an Möglichkeiten auszuwählen
  2. Elemente aus unterschiedlichen Teilbereichen aufgreifen
  3. neu zu kombinieren und
  4. ein hoch individuelles Ergebnis zu gestalten.

Oder, um es mit Paul Klee zu sagen: Gehen Sie mit dem Punkt auf seinen Spaziergang. Aber machen Sie Ihre ganz persönliche Abenteuerreise daraus!

Lernen Sie uns kennen!