Warum dein Newsletter in meinem Papierkorb landet

Wie Newsletter richtig knallen – und wie halt nicht

Die Perspektive der Gen Z im Content Marketing. Eine Kolumne von Laura Moltzahn.

Die Kunst eines guten Newsletters ist es, tatsächlich gelesen zu werden – nicht in den Tiefen des Postfaches zu verschwinden. Er muss catchen. Und das direkt mit der ersten (Betreff-)Zeile. Ich weiß schon, das ist leichter gesagt als getan. Aber mit einem Rabattcode von zarten 5 % Relevanz heucheln? Damit überzeugt ihr heutzutage echt niemanden mehr.

Newsletter unter der Guillotine: Totgesagte leben länger

Wenn ich mich so in meiner Bubble auf Social Media umsehe, bekomme ich den Eindruck, dass Newsletter in den letzten Jahren ziemlich an Popularität verloren haben – vor allem bei jüngeren Generationen. Na gut, ich verstehe, dass Newsletter für viele in meinem Alter eher das Äquivalent eines dicken, unhandlichen Klamotten-Katalogs von Otto darstellen – nutzt nämlich keiner mehr. (Gibt es den überhaupt noch?) Aber das kann es doch noch nicht gewesen sein, oder? Schließlich gibt es so viele interessante Unternehmen mit wichtigen Botschaften da draußen, deren Neuigkeiten eine Plattform verdienen.

Ich behaupte: Newsletter sind nach wie vor ein sehr wirksames Marketingmittel – solange man weiß, wie man sie richtig einsetzt. Ein Newsletter ist keine bloße Dauerwerbesendung. Es ist eine Plattform für relevante Informationen, wertvolle Inhalte und Neuigkeiten.

Welche Inhalte das sind, hängt von euren individuellen Unternehmenszielen und dem Zweck eures Newsletters ab. Ob Neuigkeiten verbreiten, Magazinartikel pushen oder Produkte bewerben – Newsletter sind ein tolles Mittel, um die Bindung zu euren Kund:innen zu stärken und euch bei ihnen in Erinnerung zu bringen. Und das ganz ohne Konkurrenz um die Aufmerksamkeit durch TikTok und Konsorten. Aber bevor ihr in die Tasten haut, solltet ihr euch in jedem Fall über diese 3 Dinge im Klaren sein: 

  1. Wen wollt ihr erreichen? 
  2. Was wollt ihr mitteilen? 
  3. Und ist das wirklich wichtig?

Nicht lange schnacken, kommt auf den Punkt

Zum Thema Sich-in-Erinnerung-Rufen: Regelmäßigkeit ist key. Legt fest, an welchen Wochentagen und/oder Uhrzeiten euer Newsletter verschickt werden soll. Probiert ruhig etwas damit herum. Was aber am allerwichtigsten ist: werben, ohne zu nerven! Newsletter, die besonders häufig ins Postfach flattern, können ihren Empfänger:innen schnell auf den Keks gehen und werden irgendwann links liegen gelassen. Und was bringen euch viele Abonnent:innen, wenn sie gar nicht klicken?

So geht es mir zum Beispiel mit dem Newsletter …

… von Thalia, der jeden verdammten Morgen an die virtuelle Tür meines Postfachs klopft. Gibt es wirklich so viel Neues zu erzählen? Wie toll können die Bücher wirklich sein, wenn sie mir jeden Tag aufs Neue vors Gesicht gehalten werden müssen? Klar, wie oft man digitale Post bekommen will, ist Geschmackssache. Aber ich für meinen Teil liebe Newsletter, die mir einmal im Monat das Wichtigste highlighten.

Fokus auf das Wesentliche: kurz, knackig und auf den Punkt.

Mehrwert oder Mülleimer? Diese 3 Marken haben Newsletter durchgespielt

Bietet euer Newsletter euren Kund:innen einen hohen Mehrwert? Sollte er aber. So schafft eure Marke wertvolles Vertrauen – und verkauft. Also: nicht nur alte Themen aufwärmen, sondern exklusiven Content bieten, der allein für die Augen eurer Newsletter-Abonnent:innen bestimmt ist. Das kann alles Mögliche sein: lustiges Behind-the-Scenes-Material, ein wichtiger Tipp oder eine Umfrage (und in der nächsten Ausgabe das Ergebnis). Insbesondere Inhalte, die eure Kund:innen zur Interaktion auffordern oder um ihre Meinung bitten, schweißen euch und eure Community enger zusammen. Ihr zeigt eure Wertschätzung für ihre Treue und belohnt sie im selben Atemzug.

  1. Lobend erwähnen kann ich an dieser Stelle zum Beispiel den Newsletter von Nike, der jeden einzelnen Geburtstag seiner Abonnent:innen feiert –  durch einen exklusiven Rabattcode. Super persönlich und ganz nebenbei auch gut fürs Marketing. Ja, ich kann auch mal nette Dinge sagen.
  2. Beispielsweise auch über den Newsletter des nachhaltigen Naturreise-Start-ups RAUS, das Abonnent:innen durch Umfragen immer wieder zu ihrer persönlichen Meinung befragt und so aktiv mitbestimmen lässt.
  3. Oder über die Leseplattform Goodreads, deren Newsletter zu monatlichen Neuerscheinungen ohne jeglichen Text auskommen. Knackiger geht’s gar nicht!

Digitaler Minimalismus: Ist weniger wirklich mehr?

Durch einen Newsletter habt ihr einen direkten Draht zu euren Kund:innen. Das ist heute noch wertvoller als früher. Organische Reichweite schwindet, CPC-Preise steigen seit Jahren und es wird immer schwieriger, die Aufmerksamkeit seiner Zielgruppe in den weiten Welten des Internets auf sich zu ziehen – und zu halten. Mehr und mehr (vor allem junge) Menschen distanzieren sich bewusst von der medialen Flut, der sie tagtäglich ausgesetzt sind. Zumindest in meinen Freundeskreisen ist digitaler Detox ein großes Thema. Denn gerade die Gen Z hat mittlerweile ein richtig gutes Gespür dafür, Werbung zu erkennen – und bewusst zu ignorieren. 1:0 für Content.

Newsletter sind eine gute Möglichkeit, Content kompakt und auf einen Blick zu konsumieren, ohne dass du jeden Tag 10 verschiedene Social-Media-Accounts checken musst. Newsletter informieren über Aktionen, Highlights, neue Produkte oder Rabatte – und das ganz bequem vom Sofa aus, ohne selbst aktiv werden zu müssen.

Hallo! Wollen wir Brieffreunde werden?

Erwischt, natürlich hat auch artundweise einen monatlich erscheinenden Newsletter. Ob ich so frech sein werde, den hier als positives Beispiel aufzuführen? Aber selbstverständlich. Keine Sorge, zuspamen werden wir euch nicht – nur ganz toll unterhalten. Woher ich das so gut weiß? Wie es der Zufall so will, schreibe ich höchstpersönlich diesen Newsletter. Ich weiß also ganz genau, welche coolen Themen rund um Content Marketing für den Mittelstand euch in der nächsten Ausgabe erwarten. Ehrenwort!

Wenn ihr mich fragen würdet …

… müssen Newsletter noch lange nicht in Rente gehen. Kein anderes Marketingmittel erobert die Aufmerksamkeit eurer Zielgruppe auf eine so kostengünstige und wirkungsvolle Art wie ein Newsletter. Mit dem richtigen Content (also so wie oben lang und breit erklärt) baut ihr ganz schnell ganz viele und ganz tolle Bindungen zu euren Abonnent:innen auf. Gern geschehen!

Lernen Sie uns kennen!