Wir sind wahrscheinlich nicht das erste Unternehmen, das sich in der digitalen Zeit die Frage stellt: Welche Form des Genderns ist wirklich inklusiv – oder ganz einfach die beste? Die Antwort darauf ist gar nicht so einfach. Hier erfahren Sie, warum – und wie wir in unserem Magazin damit umgehen.

Was (ent-)gendern überhaupt bedeutet

Gendern heißt, Sprache so zu gestalten, dass sie alle Geschlechter einbezieht und anspricht. Das ist nicht nur eine Sache der Höflichkeit und des Respekts, sondern auch ein wichtiger Beitrag für die gesellschaftliche Gleichstellung aller Geschlechter. Tatsächlich meinen wir aber eigentlich das Gegenteil, wenn wir vom Gendern reden. Bezeichnungen wie „der Mitarbeiter“ oder „die Mitarbeiterin“ sind nämlich schon gegendert: in eine männliche und in eine weibliche Form. Erst durch die ent-genderte Schreibweise „die Mitarbeiter:innen“ wird der Begriff für alle Geschlechtsidentitäten geöffnet.

Diese 2 zentralen Möglichkeiten des Genderns gibt es

Wer die Gesellschaft, wie wir, ein Stück inklusiver und fairer gestalten möchte, hat beim Gendern verschiedene Optionen.

Genderneutrale Formulierungen: Es gibt die Möglichkeit, bewusst genderneutrale Formen und Synonyme zu nutzen. So lassen sich „Mitarbeiter“ beispielsweise als „Beschäftigte“ oder „Fachkräfte“ benennen. Ein Nachteil ist jedoch, dass nicht für alle Begriffe geschlechtsneutrale Synonyme existieren. Eine Lösung hierfür sind substantivierte Partizipien und Adjektive, die aus den „Mitarbeitern“ zum Beispiel „Mitarbeitende“ machen. Häufig kritisiert wird in diesem Fall jedoch, dass die Formulierung fälschlicherweise suggeriert, dass die gemeinten Personen ihre Tätigkeit jetzt in genau diesem Moment ausführen.
 

Explizit inkludierende Formulierungen: Schreibweisen mit Symbolen wie dem Gendersternchen (*), dem Gender-Doppelpunkt (:) oder dem Gendergap (_) lassen einen bewussten Abstand zwischen der männlichen und der weiblichen Endung: „Mitarbeiter_innen”. Dadurch werden alle Geschlechtsidentitäten einbezogen und Trans-, Inter- sowie nicht binär verortete Menschen inkludiert.
 

Das empfiehlt der Rat für deutsche Rechtschreibung

Der Rat für deutsche Rechtschreibung hat noch keines der Genderzeichen offiziell anerkannt oder als Standard etabliert. Das liegt daran, dass jedes der Sonderzeichen verschiedene Vor- und Nachteile hat, die gegeneinander abgewogen werden müssen. Vor allem auch in puncto Barrierefreiheit. Denn ungewohnte Zeichen mitten im Wort können Verwirrung stiften. Es fehlt ein übergreifendes Regelwerk.

Warum wir uns nicht festlegen (wollen)

Uns ist wichtig, mit unseren Magazininhalten all die Menschen zu erreichen, die daran interessiert sind. Das inkludiert selbstverständlich nicht nur Mann und Frau, sondern auch alle Geschlechtsidentitäten, die dazwischen stehen. Wer sich ein bisschen durch unser Magazin liest, stellt schnell fest, dass wir verschiedene Varianten des (Ent-)Genderns nutzen. Denn wir befinden uns in einem Wandel der Sprache und wollen uns zum jetzigen Zeitpunkt nicht anmaßen, eine Form als die einzig richtige zu erklären. Diese Entscheidung bleibt für jede Person vorerst eine individuelle – und zwar in unserem Fall die unserer Redakteur:innen, Textschaffenden und Schreiberlinge selbst. See what I did there?

Lernen Sie uns kennen!