Social SEO: Search Beyond Google

5 Rankingfaktoren für die neue Suchlandschaft – und was die Parallelen zur klassischen SEO sind

Im Durchschnitt ist Google noch immer die meistgenutzte Suchmaschine weltweit über alle Demografien. Aber wer sich auf Lifestyle-Themen wie Kochrezepte oder Interieur-Ideen spezialisiert, startet die Suche längst auf anderen Plattformen. TikTok ist einer der neuen heimlichen Suchgiganten. Besonders Millennials und Gen Z weichen dorthin aus. Sie suchen nach DIY-Ideen, kulinarischer Inspiration und neuen Trends. Laut Hubspot geben 29 Prozent von ihnen an, YouTube und TikTok gezielt zur Suche zu nutzen. Was bedeutet das? Müssen ohnehin meist unterbesetzte Marketingabteilungen jetzt für fünf, sechs oder mehr Kanäle eigene organische Optimierungsstrategien finden? Nicht unbedingt. Warum, das steht hier.

Die Herausforderung: Social Media als Suchmaschine verstehen

Für uns als Marketer bedeutet Social SEO eine große Erweiterung der Perspektive. Wer in den sozialen Medien organisch sichtbar sein will, muss verstehen, wie die Menschen dort suchen und Inhalte konsumieren. Es reicht nicht, nur präsent zu sein. Wir müssen relevanten und inspirierenden Content liefern – und nachfrageorientiert optimieren. TikTok und Pinterest sind visuelle Plattformen, auf denen Geschwindigkeit und visuelle Stimulation entscheidend sind. Social Media Marketing zu verstehen ist Grundlage. Was ist also jetzt das „SEO“ an „Social SEO“?

Keywords sind auch im Social SEO ein Schlüssel

Eine Keywordrecherche hilft auch im Social SEO zu verstehen, was User*innen interessiert. Nehmen wir die Customer Journey Phasen für ein Gravel Bike. User*innen suchen nach „gravel bike aluminium“ und „gravel bike ausrüstung“. Mit dem Wissen über diese Keywords können wir Content für Social Media produzieren, der diese Fragen beantwortet. Nicht als Text auf einer Website, sondern als Kurzvideo mit Untertiteln oder als Karussell-Post. Auch TikTok setzt auf Keywords, wie das „Creative Center“ zeigt. Tools wie AnswerThePublic oder keywordtool.io liefern inzwischen sogar Suchvolumen für TikTok oder YouTube – ein deutliches Zeichen dafür, dass Social Media mittlerweile als Marketingdisziplin angekommen ist.

So optimieren wir für Social SEO

Wir haben also Keywords. Was nun? Damit Ihre Inhalte in der Flut an Beiträgen nicht untergehen, ist es essenziell, die Mechanismen des Social SEOs zu beherrschen. Übrigens, zu TikTok als Suchmaschine haben wir das hier schon gemacht. Hier sind die wichtigsten Tipps, um Ihre organische Reichweite zu maximieren:

  1. Finden Sie Ihre Nische: Versuchen Sie nicht, alle Personen anzusprechen. Fokussieren Sie sich auf eine spezifische Nische, die Ihnen eine treue Zielgruppe sichert. Gehen Sie in der Keyword-Recherche von einem Hauptkeyword wie „Gravel Bike“ aus und besetzen Sie Long-Tail-Themen rund um das Keyword herum: Gravel Bikes für Anfänger, Gravel Bikes versichern, Schlösser für Gravel Bikes.
  2. Keywords im Content einbauen: Ihre Keywords sollten in den Videos und Beschreibungen auftauchen. Bedeutet: In einem Kurzvideo über die besten Gepäckträger für Gravel Bikes sollten auch die Worte „Gepäckträger für Gravel Bikes“ vorkommen. Ebenso in der Caption und im Titel des Videos, je nach Plattform.
  3. Keyword im Profil unterbringen: Während die Long-Tail-Keywords in den Untertiteln, der Audiospur und der Caption Ihrer Videos auftauchen, sollten die großen Begriffe („Gravel Bikes“ oder „Gravel Bike Shop“) in Ihrer Bio und dem gesamten Profil vorkommen.
  4. Thumbstopper-Thumbnails: In der Welt des Scrollens sind Thumbnails entscheidend. Ihre Vorschau muss so gestaltet sein, dass der Nutzer sofort anhält und genauer hinsieht. Am besten ist es, wenn das Thema sofort klar ist und der Thumbnail enthält sofort …
  5. … einen starken Hook, gefolgt von Pattern Interrupts: Sie haben nur eine Sekunde, um die Aufmerksamkeit zu gewinnen und wenige weitere Sekunden, um die User*innen zu halten. Ein starker Hook am Anfang Ihres Videos ist Pflicht für die Rankingfaktoren (siehe unten) im Social SEO. Pattern Interrupts, also unerwartete visuelle oder inhaltliche Wendungen, verhindern, dass das Publikum abschaltet.
  6. Kommentarfreundliche Inhalte: Fordere dein Publikum auf, zu interagieren. Kommentare sind der Schlüssel für mehr Sichtbarkeit, denn der Algorithmus liebt rege Diskussionen, wie die Rankingfaktoren im nächsten Absatz zeigen. Ein Beispiel ist das Format „Wie sieht der Browserverlauf von XYZ aus“ oder „Ask me Anything (AMA)“, was zu massivem Engagement durch lustige Kommentare führt.
ein gelbes Buchcover mit schwarzer Schrift

Rankingfaktoren in Social SEO

Wovon hängt es also ab, wie gut wir „ranken“? Um in den sozialen Medien wirklich durchzustarten, müssen wir uns an die neuen Rankingfaktoren halten. Plattformübergreifend gibt es fünf entscheidende Punkte, die Ihre organische Reichweite auf den meisten Plattformen positiv beeinflussen:

  1. Überdurchschnittlich guter Content: Okay, das kennen wir aus dem klassischen SEO seit Jahren. Nicht nur die Keywords zählen, sondern die Qualität Ihres Inhalts. Kreativität, Relevanz und Authentizität machen den Unterschied.
  2. Verweildauer auf dem Creative: Auch das ist nah am traditionellen SEO. Wie lange bleiben die Nutzer*innen an Ihrem Video hängen? TikTok und Co. messen genau, wie fesselnd Ihre Inhalte sind.
  3. Click-Through-Rate (CTR): Wie Klicks aus den SERPs sind auch die Klicks aus dem Feed ein wichtiger Faktor. Die Anzahl derjenigen, die nach dem ersten Blick wirklich klicken, ist ein klares Signal für die Relevanz Ihres Contents.
  4. Engagement: Likes, Shares, Kommentare – alles, was Interaktionen auslöst, pusht Ihren Content weiter nach oben.
  5. Authority des Profils: Wie etabliert ist Ihr Social-Media-Profil? Ein starkes Profil mit regelmäßigem, hochwertigem Content genießt eine deutlich höhere Sichtbarkeit. Vernetzen Sie also Ihre Social-Media-Profile miteinander, sorgen Sie konsistent für Content zum gleichen Thema, interagieren Sie mit anderen Accounts, die zu Ihrem Thema passen.

Zum Schluss: Ja, Konsistenz ist Key, im Social SEO wie in klassischen SEO

Am Ende zählt nicht nur, dass Sie einmal durchstarten. Wie auch in der klassischen Suchmaschinenoptimierung reichen nicht 2–3 Posts, selbst wenn sie Weltklasse sind. Die Algorithmen belohnen Konsistenz. Es geht darum, regelmäßig Inhalte zu posten, das Profil ständig zu optimieren und die eigene Nische kontinuierlich zu bedienen. Nur so werden Sie langfristig in der neuen Suchlandschaft bestehen – und das auch jenseits von Google.

Lernen Sie uns kennen!